Taiji Quan
Taiji Quan (alte Schreibweise T’ai Chi Ch’uan) ist eine weiche Kampfkunst aus China, deren tradierte Wurzeln fast ein Jahrtausend weit zurück reichen.
Bei einer Kampfkunst geht es nicht um sportliche Ziele wie das Gewinnen von Wettkämpfen, sondern das Feilen an sich selbst steht im Zentrum des Übens. Und da es nicht Körperkraft und Techniken, sondern die Strukturierung des Körpers kombiniert mit entspannter, natürlicher, von innen kommender Bewegung in den Vordergrund stellen, wird Taiji Quan als weiche (oder innere) Kampfkunst bezeichnet.
Typisch für Taiji Quan ist das feine Differenzieren der beiden polaren Grundkräfte Yin und Yang in allen Bewegungen, um die innere Lebensenergie Qi zum Fließen zu bringen. Ein bei einer Vorführung anwesender Gelehrter prägte deshalb um die Mitte des 19. Jhdts. den noch heute gebräuchlichen Namen: die Kampfkunst (quan, wörtlich Faust) des „Großen Letztendlichen“ (taiji). Das Große Letztendliche ist ein Fachbegriff der chinesischen Philosophie und meint die letztendliche Dimension, in der alle Dinge in polarer Abhängigkeit von Yin und Yang entstehen. Man kann den Namen daher auch so deuten, das jener Gelehrte sein Erstaunen über die Überlegenheit dieser Kampfkunst zum Ausdruck bringen wollte.
Taiji Quan hat sich im Lauf seiner Geschichte in mehreren Stilen entwickelt. Im Jahr 2020 wurde Taiji Quan in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.